Ziele des Projektes

Schulsituation

Mankoadze hat eine eigene Primary School (sechs Schuljahre) und eine Junior High School (J.H.S.; drei Schuljahre). Verglichen mit dem durchschnittlichen Standard an ghanaischen Schulen sind beide Schulen sehr ärmlich ausgerüstet und die Qualität der Schulausbildung ist unzureichend.
Zur Förderung des Lesens und damit zur Unterstützung der Alphabetisierung wurde zunächst eine kleine Schulbibliothek aufgebaut.
Die Situation im Fach Sport konnte vor allem durch Sachspenden verbessert werden ( Trikots, Fußbälle, Tischtennisplatten...etc), was erheblich zur Motivationssteigerung der Schüler und infolgedessen zu einem regelmäßigeren Schulbesuch beigetragen hat.
ASASE e.V. betreut derzeit im Rahmen seines Ausbildungsförderungsprogramms in den Projektdörfern Mankoadze und Sampa 43 Schüler.

Da die Kosten der Ausbildung für den einzelnen Schüler nicht unerhebliche Unterschiede aufweisen, zahlen die Pateneltern jährliche Beiträge in einen Fonds.
Die dort gesammelten Gelder decken einen Teilbetrag des Gesamtunterhaltes für den Lebensunterhalt und Schulbesuch der Patenkinder ab.
Auch die Familien müssen zum Lebensunterhalt der Kinder weiterhin beitragen.
Allerdings reichen die Beiträge der Paten und die Eigenleistungen der Familien wegen gestiegener Kosten inzwischen nicht mehr aus, die Ausgaben zu decken, so dass ASASE e.V. aus anderen Spendengeldern derzeit ca. 7000,00 € jährlich aufbringen muss.
Wegen der Armut in den Dörfern ist die Motivation der Eltern, ihre Kinder in die Schule zu schicken gering, da die Kinder im Schulalter für vielfältige Aufgaben im Haushalt herangezogen werden.
Die finanziellen Beiträge der Paten dienen dazu, unmittelbar mit dem Schulbesuch zusammenhängende Kosten zu tragen und schaffen damit für die Eltern einen Anreiz, ihre Kinder in die Schule zu schicken.

Die derzeitige ghanaische Regierung hat seit dem Schuljahr 2006/2007 die Zahlung von Schulgeld an den staatlichen Primary- und Junior Secondary Schools (JSS) abgeschafft, so dass für die Schüler an staatlichen Schulen ( Klassen 1-9) die unmittelbar mit dem Schulbesuch verbundenen Kosten für Schulkleider ( Schuluniform und Schuhe), die Lehrmittel und Kosten im Zusammenhang mit Prüfungen, Sportveranstaltungen und Praktika entstehen.
Allerdings betrug das Schulgeld an diesen Schulen ca. 15,00 € jährlich.

Lediglich 16 der von uns betreuten Schüler besuchen staatliche Schulen, die anderen Schüler sind wegen der besseren Unterrichtsqualität an Privatschulen.
Wir bemühen uns möglichst viele Schüler der JSS so zu fördern, dass diese entweder den Übergang in eine Berufsschule ( z.B. Technical School) oder in die Senior High School (SHS) schaffen, damit sie den Berufsschulabschluss bzw. den mit dem Abitur vergleichbaren Abschluss schaffen.
Wegen der schwierigen Arbeitsmarktsituation in Ghana sind diese Abschlüsse wichtig, um den Jugendlichen Chancen auf einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz zu eröffnen.
Im Hinblick auf eine Verbesserung der Unterrichtsqualität in der Primary School - und JHS verhandeln wir seit einiger Zeit mit den Lehrern der Projektdörfer über die Einführung eines zusätzlichen Nachmittagsunterrichts, um den Schülern die Möglichkeit zu verschaffen, einen Leistungsstand zu erreichen, der den Besuch einer weiterführenden SHS oder Berufsschule ermöglicht.
Im Rahmen eines zweitägigen Workshops haben, zwei deutsche Pädagoginnen, im Auftrag von ASASE e.V. mit Unterstützung der lokalen Schulbehörden im August 2011 eine sehr effektive Fortbildungsmaßnahme über schülerzentrierte Unterrichtsmethoden mit 20 Lehrern aus Mankoadze und Sampa durchgeführt.

Zur Förderung der schulischen Entwicklung der Kinder und zur Betreuung für den Übergang ins Berufsleben hat ASASE in Mankoadze Herrn Arthur und in Sampa Herrn Nyarko, zwei ausgebildete Pädagogen, angestellt.
Herr Arthur und Herr Nyarko erhalten eine monatliche Vergütung. Sie kümmern sich engagiert um die Probleme jedes einzelnen Patenkindes.
Beide Pädagogen haben zu allen Kindern einen vertrauensvollen Kontakt und helfen bei Problemen im Elternhaus und in der Schule.
Sie achten für jeden Schüler darauf, dass die richtige Schullaufbahn eingeschlagen wird und die Kinder und Jugendlichen die Anforderungen der Schule erfüllen, insbesondere die Schulen regelmäßig besuchen.
Für die ältesten der betreuten Schüler erweitert sich das Aufgabengebiet dahingehend, nach dem Abschluss der Schulausbildung, Ausbildungs- oder Arbeitsplätze zu finden.
Zwei ehemalige Patenkinder sind inzwischen bereits beruflich erfolgreich und als Schreiner in Kumasi bzw. Techniker in Tema tätig.

Für die Schüler zwischen sechs und ca. 13 Jahren, die die Primary- oder JHS besuchen, zahlen die Paten derzeit 150,00 € jährlich in den Fonds. Der Beitrag erhöht sich auf bis zu 250,00 €, wenn die Patenkinder eine Privatschule besuchen.
Paten der älteren Schüler, die die SHS oder die Berufsschule in den umliegenden Städten besuchen, zahlen derzeit 450,00 € jährlich.
Die Kosten für diese Schüler sind wegen der Unterbringungskosten, des höheren Unterhaltsaufwandes außerhalb des Elternhauses und der Schulgelder wesentlich höher.

Da in Einzelfällen zusätzliche Kosten entstehen, weil behinderten Schulkindern der Schulbesuch an sonderpädagogischen Einrichtungen ermöglicht wird, muss ASASE aus anderen Spendeneinnahmen immer wieder Fehlbeträge decken.

In engem Zusammenhang damit steht die wirtschaftliche Förderung der Familien, insbesondere der Frauen, durch die Gewährung von Mikrokrediten. ( siehe Projektbeschreibung, Gliederungspunkt 2.5)

Aus anderen Einnahmen des Vereins wurde in 2008/09 ein Lehrerhaus mit insgesamt drei Wohneinheiten errichtet.
Dies war erforderlich, weil die Unterbringung der Lehrer im Dorf ein großes Problem darstellt, denn vor allem Junglehrer, die der Schule in Mankoadze zugewiesen werden, setzen aufgrund der schwierigen Lebensbedingungen auf dem Land alles daran, möglichst schnell wieder in die Stadt zu ziehen.
Trotz des Fehlens der städtischen kulturellen Infrastruktur ist allein die Möglichkeit, angemessen zu wohnen ein Anreiz, länger in Mankoadze zu bleiben.
Dies ist wiederum wichtig, um in dem Kontakt zwischen Lehrern, Eltern und Schülern Kontinuität zu schaffen.

Für die Patenkinder ist das entscheidend Positive aber zu wissen, ein Pate unterstützt sie und hilft, Perspektiven auf eine selbstbestimmte Zukunft zu eröffnen.

Medizinische Versorgung

Einer der Chiefs (traditionelles Oberhaupt des Dorfes) hat vor geraumer Zeit den Bau einer Krankenstation , ein Selbsthilfeprojekt des Dorfes, finanziell unterstützt. Nachdem sich der Sponsor nach einiger Zeit zurückgezogen hatte, fehlten die Mittel, um eine Krankenschwester und medizinisches Material zu bezahlen, das Haus blieb jahrelang unbenutzt.
Das Dorf brauchte dringend eine medizinische Grundversorgung. Allein der Weg zum nächst gelegenen Krankenhaus stellte meistens schon ein unüberwindbares Hindernis dar und Erste Hilfe kam in vielen Fällen, vor allem bei Kindern, zu spät.
Die Krankenstation wurde im Herbst 2001 mit Spendengeldern renoviert. Dank einer Hilfslieferung aus Deutschland konnte die kleine Klinik mit dem Nötigsten ausgestattet werden. Mediziner aus Deutschland halfen mit, die neue Gesundheitsstation in Betrieb zu nehmen.
Gut ausgebildete ghanaische Krankenschwestern leiten seit 2001 die Station. Sie werden aufgrund ihrer Kompetenz und Schaffenskraft von der Bevölkerung gut akzeptiert. Sie leisten Erste Hilfe, versorgen Wunden, diagnostizieren und behandelen Malaria, bekämpfen Infektionskrankheiten, betreuen Schwangerschaften, leisten Geburtshilfe und sind zuständig für Kindervorsorgeuntersuchungen. Mittlerweile behandeln sie auch Patienten aus der Umgebung und die Station hat sich zu einem Gesundheitszentrum für die Region entwickelt.

Die Patienten bezahlen zwar bei jedem Besuch einen kleinen Beitrag, aber ohne Unterstützung von außen kann das medizinische Gerät nicht ergänzt und die Nachlieferung von Medikamenten nicht gesichert werden. Nach langwierigen Verhandlungen mit staatlichen Stellen und aufgrund der erfolgreichen Vorleistungen ist es uns gelungen, dass das Krankenschwestergehalt seit Juni 2004 vom ghanaischen Gesundheitsministerium übernommen wird.
Aus Vereinsmitteln wird das Gehalt von zwei zusätzlichen Krankenpflegern bezahlt.
Um den Bestand der Krankenstation nachhaltig zu sichern, suchen wir Sponsoren, die die Ausbildungskosten für eine Gruppe junger Frauen aus dem Dorf übernehmen. Die Auszubildenden sollen nach Abschluss Ihrer Ausbildung dazu verpflichtet werden, in der Krankenstation Mankoadze oder in Sampa (siehe Projektbeschreibung Sampa) für eine bestimmte Zeit zu arbeiten.

Hygiene / sanitäre Anlagen

Um die Infektionsgefahr durch Fäkalien zu verringern, wurden bis dato zwei Toilettenanlagen an der Schule und sechs weitere funktionierende Toilettenanlagen im Dorf in Betrieb genommen.

Die Bewohner von Mankoadze haben gelernt, wie wichtig Fäkalhygiene für die Gesundheit ist, sie sind sich bewusst, dass Toiletten benötigt werden und sauber gehalten werden müssen.

Das ganze Dorf ist insgesamt sauberer geworden und es wird mehr darauf geachtet, den Müll zu entfernen, bzw. an definierten Orten zu sammeln.

Im August 2007 haben einige junge Männer eine Bürgerinitiative zur Müllentsorgung gegründet. Sie werden vom Verein bei der Anschaffung von Material ( Schubkarren, Mülleimer, Handschuhe…etc.) unterstützt.

Wirtschaftliche Entwicklung

Um die Produktivität des Dorfes zu steigern, müssen Initiativen in drei Bereichen ergriffen werden:

Andere bewußtseinsbildene Maßnahmen

Die Menschen in Mankoadze bringen seit Beginn der Entwicklungsmaßnahmen sehr viel Eigeninitiative, Interesse und Arbeitskraft ein, um ihre Situation zu verbessern. Um die Selbstverantwortung für die Entwicklung des Dorfes noch zu stärken, sollen die wichtigen, Verantwortung tragenden Persönlichkeiten, Gruppen und Einrichtungen des Dorfes in gemeinsamen Initiativen zusammengeführt und zur Kooperation angeregt werden.
Hierzu zählen insbesondere die Dorfältesten, das eigens gegründete Entwicklungskomitee, Frauengruppen, die Krankenschwester und die Lehrer der beiden Schulen.
Die Zusammenarbeit von Schulen, Frauen und Krankenstation wird als besonders erfolgversprechend eingeschätzt. Ein gemeinsamer Gesundheitsunterricht findet bereits einmal in der Woche statt.
Im künstlerischen Bereich wurde ein Mal- und Buchprojekt in der Grundschule durchgeführt, um auch die Kinder für ihre Umwelt und die Bedeutung ihres Dorfes sensibler zu machen.
Der Spaß der Kinder an der künstlerischen Umsetzung, deren Unterstützung durch die Lehrer und die Präsentation der kleinen Werke vor der Dorfgemeinschaft konnten dazu beitragen, das gemeinsame Bewußtsein für das Dorf zu stärken.